07.04.2019: 1. Halbmarathon Strasslach

In der Mitte der 12-wöchigen Vorbereitung für den Rennsteig-Marathon stand zur Leistungsüberprüfung ein Halbmarathon an. Da es in unserer Nähe kein Rennen gab, habe ich mich für den 1. Bayernwerk Halbmarathon in Strasslach-Dingharting entschieden. Bei der Winterlaufserie hab ich hier einen Flyer unter dem Scheibenwischer am Parkplatz entdeckt – also ein richtiges Werbeopfer. Es gab hier auch einen 7km-Lauf und ich hoffte (vergeblich), dass Michaela mitmachen würde, als Vorbereitung für ihren Firmenlauf.

Am Sonntag um 8:00 Uhr ging die Fahrt los und ich bin über Germering, Neuried, Solln, Grünwald nach Strasslach gefahren. Heute waren auch die ganzen Sonntagsfahrer unterwegs, so kam ich erst um 9 Uhr an. Ich musste dringendst mal auf die Toilette, aber leider war der Parkplatz ca. 1 km vom Start entfernt und ich fand keine Möglichkeit, mal kurz in die Büsche zu verschwinden. Erst mal in die Toilettenhäuschen – ich war sooooo erleichtert.

Nun musste ich noch meine Startnummer abholen und die Laufklamotten anziehen und den Rucksack abgeben. Es war draußen sehr frisch und die Sonne konnte sich noch nicht gegen die Wolken durchsetzen. Ich ging dann zum Start und auf dem Basketballplatz waren schon sehr viele Läufer. Die Kinder waren bereits wieder im Ziel und wurden bei der Siegerehrung ausgezeichnet. Sprecher war wieder der Bruder von meinem Chef und er interviewte den Bürgermeister und den Veranstalter.

Dummerweise waren wir nicht in der richtigen Startaufstellung und so mussten wir uns kurz vor dem Start um 9:45 Uhr nochmal umstellen. Gleich wurde der Countdown eingeleutet von den Böllerschützen, die alle 2 Sekunden mit einem rießigen Feuerball einleuteten und zum Schluss gab es einen lauten Startschuss. Los geht’s.

Wir liefen über den Fussballplatz auf einen Feldweg und es war schon ganz viel los auf der Strecke. Ich bin auf Grünstreifen, um ein paar Plätze gutzumachen. Nach kurzer Zeit löste sich das Feld schon in die Länge und so ging es mit leichtem Gegenwind durch Hailafing nach Großdingharting. Überall waren vereinzelt Zuschauer und klatschten uns zu.

Nach einer Kehre bei ca. km 5 ging es leicht bergab quer durch die Golfanlage, auf der schon einige Hochleistungssportler ihre Golfcaddys zogen. Eine ältere Frau sah aus, als hätte sie noch ihren Hausanzug an. Da ist Laufen schon schöner, da sehen die Mädels mit ihren Tights viel besser aus.

Metzgersohn vs. Bäcker
Leberkäs vs. Rennsemmel

Im Anschluss an einen kleineren Anstieg ging es dann im Wald extrem steil bergab runter zur ersten Verpflegungsstelle. Ich wurde schnell von einer Dreiergruppe eingeholt, konnte mich aber wieder vor sie kämpfen. Unten an der Isar angekommen ging es parallel zum Isarwerkkanal bis zur 10 km-Wende. Da ich nix besseres zu tun hatte, zählte ich die Läufer die uns schon wieder entgegenkamen. An der Wende war ich auf Platz 62, mit ca. 20 Sekunden Vorsprung auf den Nächstplatzierten.

Nun wieder zurück bis zur Verpflegungsstelle, wo ich den Platz halten konnte. Es kamen schon noch einige Läufer nach uns. Ich war aber viel zu schnell angegangen und es stand ja noch ein scharfer Anstieg vor uns. Und der kam dann nach der zweiten Verpflegungsstelle ziemlich heftig. Auf dem Waldweg ging es in Serpentinen nach oben. Ich wollte schon kurze Gehpausen einlegen, da der Puls schon zu hoch war. Ich konnte jedoch auch zwei Läufer überholen.

Endlich oben angekommen ging es auf dem Waldweg leicht bergab und dann weiter durch den Wald. Nun kam uns wieder der Führende entgegen, aber wir mussten noch den ganzen Weg bis zur nächsten Kehre laufen (und dann wieder zurück). Noch kurz Wasser tanken an der Verpflegung und danach hab ich das Gelgetränk genommen.

Langsam verließ mich die Lust und ich versuchte, den Abstand zu den Vorderleuten nicht abreißen zu lassen. Einen Läufer konnte ich sogar noch überholen und dann war sie plötzlich da: die Wende. Jetzt noch gefühlt hundert Kilometer zurücklaufen (es waren ca. 3 km) und ich lief wieder in einer Gruppe mit Läufern, die die ganze Zeit um mich herum gelaufen sind.

Letzter Kilometer (Foto: Larasch)
Victory

Kurz vor Strasslach ging es dann von der Doppelstrecke weg Richtung Ort. Da die Sonne nun auch rausgekommen war, war es plötzlich sehr warm. Ich zog mein Cap aus, um mir den Schweiß vom Gesicht wegwischen zu können. Die letzte Wende und dann ging es quer über eine Wiese hoch zum Fussballplatz, den wir noch überqueren mussten. Ich war stehend KO, konnte aber meinen Platz halten. Ich hab die ganze Zeit nicht auf die Laufzeit geschaut und so kam ich mit 1:39:41 über die Ziellinie. Super Zeit (Ziel wär ja 1:45 gewesen).

Erst mal durchschnaufen und dann etwas Obst essen. Danach gab es dann zwei leckere Brote von der Mitsponsor-Bäckerei. Auf dem Rückweg zur Gepäckabgabe unterhielt ich mich noch mit einem „Konkurrenten“. Wir waren die meiste Zeit des Rennens zusammen – meist er vorne, aber am Schluss war ich dann knapp vor ihm. Er war Triathlet und Roth-Teilnehmer. Das würd ich auch gerne mal machen – wenn da das Schwimmen nicht wäre.

Streckenvideo https://www.relive.cc/view/g32688514348

Berg- und Talfahrt bei Höhe (grün) und Geschwindigkeit (blau)

Fazit:
Ein landschaftlich sehr schöner Halbmarathon bei optimalem Läuferwetter mit einer sehr guten Organisation. Da können sich manche anderen Veranstalter, die schon zum x-ten Mal einen Halbmarathon ausrichten, echt eine Scheibe abschneiden. Hier wird mit Herzblut dafür gesorgt, dass eine familiäre Atmosphäre herrscht. Und mit meiner eigenen Leistung bin ich auch sehr zufrieden. Platz 51 von 187 bei den Männern – damit hätt ich nicht gerechnet. Aber bei den Bergpassagen (auf und ab) muss ich noch mehr machen, denn der Rennsteig wird nochmal heftiger.

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