Vorgestern hat mir Michaela einen Link geschickt und sofort war ich begeistert: Den Camino de Santiago (Jakobsweg) virtuell zu laufen in bis zu 78 Wochen. 2008 hab ich den Camino mit dem Mountainbike von Burgos bis Santiago gefahren, ein beeindruckendes Erlebnis. Ich wollte ihn komplett ja auch nochmal gehen/laufen/radeln, was aber momentan in Corona-Zeiten nicht möglich ist. So hab ich mich am Pfingstsonntag gleich angemeldet. Da keine direkte Verbindung von Garmin zu der App möglich ist, müsste ich mich wieder bei Strava registieren. Als Ziel wählte ich 16 Wochen.
Tag 1: 01.06.2020 (12,50 km)
Los ging’s gleich am Pfingstmontag in „Saint-Jean-Pied-de-Port“ mit den neuen Asics Novablast, die ich mir zum Geburtstag gegönnt habe. Zuerst bin ich mit Michaela zum Emmeringer See gelaufen und danach alleine über Fürstenfeldbruck nach Maisach und Gernlinden. Die ersten 12,5 km sind geschafft – nur noch 761,3 km bis „Santiago“. Und ich bin direkt an der Grenze von Frankreich nach Spanien.
Tag 2: 02.06.2020 (15,01 km)
Am Dienstag abend ging es bei strahlendem Sonnenschein und leichtem Wind auf die Runde nach Maisach und über den Feldweg um Maisach herum. Dann nach Überacker und zur Fussmoosalm. Über den Sportplatz am Waldsee dann wieder zurück. Nun bin ich nicht mehr in Frankreich sondern in Spanien. Hola.
Tag 3: 04.06.2020 (21,16 km)
Heute früh ging es auf die dritte Etappe, da für den Nachmittag starker Regen angesagt war. Leicht nieselte es, aber es war trotz dem Wind noch relativ warm. So war ich am Ende durchgeschwitzt. Erstmal nach FFB und dann über Lindach nach Obermalching und Galgen. Dann ging es wieder zurück über Puch, das Pucher Meer nach FFB. Entlang des Fliegerhorsts tauchte auf einmal ein Hubschrauber hinter den Bäumen auf. Ich dachte, gleich kommt Rambo raus und schiesst auf mich.
Tag 4: 07.06.2020 (19,00 km)
Am Sonntag bei regnerischem Wetter (da kommen Erinnerungen an den Original-Camino 2008 auf) ging es auf die vierte Etappe. Nach 19 km war ich im Ziel angekommen (kurz vor Pamplona) – platschnass.
Tag 5: 08.06.2020 (13,06 km)
Am ersten Arbeitstag nach unserem Urlaub bin ich am Nachmittag mit Michaela losgelaufen zum Emmeringer See und dann alleine weiter über FFB nach Maisach. Auf dem Weg würde ich von zwei Radlerinnen überholt, die aber mehr mit dem Gegenwind kämpften, so dass ich sie fast wieder eingeholt hätte. Zurück ging es dann nach Gernlinden, was Heute Pamplona ist.
Tag 6: 09.06.2020 (13,13 km)
Bähwetter. Raus ging es aus Pamplona nach Maisach und Überacker. Die Beine waren von den letzten beiden Tagen doch sehr schwer, so dass ich zweimal kurz gehen musste. Nach der Fußmoosalm bin ich am Waldsee vorbei zu meiner Herberge gelaufen. Total fertig. Aber es gab schon wieder eine Postkarte zur Versöhnung.
Tag 7: 11.06.2020 (17,01 km)
An Fronleichnam war am Vormittag noch schlechtes Wetter. So sind wir erst gemeinsam mit Dalmatiner Diego los zum Emmeringer See und wieder zurück. Danach bin ich weiter nach Gernlinden-Ost und dann quer nach Maisach auf Feldwegen. Dann in Puente la Renna angekommen. Im Hostel gab es heute sogar eine Badewanne 😉
Tag 8: 13.06.2020 (15,01 km)
Heute ging es von Puente la Reina nach Estrella Lizzara, also von Gernlinden über FFB nach Maisach und über die Feldwege nach Gernlinden. Erstmals bei richtigen spanischen Temperaturen. Im Hostel gab es dann Cordon Bleu mit Curly Fries.
Tag 9: 15.06.2020 (12,02 km Laufband)
Wegen Dauerregen ohne Aussicht auf Besserung bin ich nach der Arbeit nur aufs Laufband gegangen und hab mich 12 km gequält. In Luiquin angekommen erstmal unter die Dusche und dann lecker Essen.
Tag 10: 16.06.2020 (18,70 km)
Am Dienstag endlich mal etwas Sonnenschein. So lief ich los in die nächste Etappe über FFB zum Pucher Meer und über den Pucher Berg weiter nach Galgen, wo deutschlandweit in den letzten 48 Stunden die meisten Regenmengen herunterkamen. In einigen Feldern kann man jetzt sicher auch Reis anbauen. In Galgen wurde ich von einem freilaufenden Hund verfolgt. Vor Schreck hab ich meine Uhr gestoppt und erst nach über einem Kilometer wieder gestartet. Über Obermalching ging es nach FFB und weiter nach Maisach, um dann ins Ziel zu kommen.
Tag 11: 18.06.2020 (18,00 km)
Nach dem Homeoffice raus in die Sonne. Es war zwar nicht sehr warm, aber viel besser als die letzten Tage. Über den Waldsee nach Gernlinden-Ost und nach Palsweis. Kurz vor Palsweis kamen mir drei PKW entgegen. Das erste Auto wich mir aus, da ich laut StVO entgegen dem Verkehr laufen darf. Gleichzeitig überholt das dritte Auto – ein junger BMW-Fahrer – im Affenzahn. Glücklicherweise nix passiert. Dann weiter nach Eisolzried und am Eisolzrieder See wieder über die Autobahn wieder nach Gernlinden-Ost und heim nach Logrono (Gernlinden). Weisswürst Als Belohnung.
Tag 12: 21.06.2020 (21,12 km)
Im Rahmen des Virtuellen Halbmarathon CORUNA ging es heute über 21 km nach Navarette.
Tag 13: 23.06.2020 (11,12 km)
Mit schweren Beinen lief ich nach dem Ruhetag los von Navarette nach FFB und über Maisach ins Etappenziel Azofra. Mittlerweile hab ich über 200 km des Jakobsweges hinter mir.
Tag 14: 25.06.2020 (15,01 km)
Am Donnerstag lief ich bei schönstem Sommerwetter über Waldsee, Fussmoos, Überacker und Maisach heim nach „Santo Domingo de la Calzada“ ins Hotel.
Tag 15: 27.06.2020 (11,12 km)
Bei typisch spanischem Wetter und knapp 30 Grad ging es am späten Nachmittag des Samstag über FFB und Maisach nach Redecilla del Camino.
Tag 16: 28.06.2020 (6,01 km)
Kurz vor dem Regen kamen Michaela und ich von unserem Kurzausflug zum Emmeringer See im Etappenziel „Villamayo del Rio“ an. Danach schüttete es heftig.
Tag 17: 29.06.2020 (15,01 km)
Bei leichtem Nieselregen ging es nach der Arbeit los auf die größere Hausrunde über Waldsee, Fussmoos nach Überacker und Maisach ins Etappenziel nach „Villafranca Montes de Oca“ – 33% der Strecke sind erreicht. Dunkle Wolken ziehen auf und nach dem Duschen kam draußen die große Dusche.
Tag 18: 30.06.2020 (11,51 km)
Nach der HomeOffice-Arbeit gleich raus auf die kleine Hausrunde nach FFB bei starkem Gegenwind und sommerlichen Temperaturen. Danach über die Alte Brucker Straße nach Maisach und auf dem Feldweg heim über den Fluss „Arroyo de Quintanilla“. Nach der wohltuenden Dusche bin ich mit Michaela, die heute ihren letzten Arbeitstag hatte, noch in den Emmeringer Biergarten gefahren. Lecker Kässpatzen und Cerveca. Danach ging es wieder zurück ins Hostel.
Der erste Monat ist jetzt rum – 266 km gelaufen auf dem Jakobsweg und ich bin kurz vor Burgos, dem Ort, an dem ich 2008 meinen realen Jakobsweg gestartet hatte. Ich freu mich schon auf die „altbekannte“ Strecke.
Tag 19: 02.07.2020 (23,01 km)
Nach dem Mittagsgewitter mit kurzem Stromausfall ging es bei schwülem Temperaturen erstmal nach Maisach und Überacker. Kurz vor Palsweis überquerte ich die A8 und von dort ging es nach Priel. Auf dem Weg nach Kreuzholzhausen fuhren die Autos sehr knapp an mir vorbei. Danke für die Rücksicht. Leider stand an der Aussichtsplattform ein Auto und so bin ich gleich weiter nach Deutenhausen und Eisolzried. Bei drohende Regen und böigem Wind lief ich zum See und wieder rüber über die A8 nach Gernlinden-Ost. Ich war schon sehr fertig und ging streckenweise. Trotzdem Halbmarathon in 1:57. Den Rest nach Hause locker absolviert. Endlich in Burgos angekommen – dort wo 2008 alles begann.
Tag 20: 05.07.2020 (11,70 km)
Am Sonntag früh ging es zunächst mit Michaela los von „Burgos“ Richtung Emmeringer See. Dort trennten sich unsere Wege und ich begann mit dem Trainingsplan für den Herbstmarathon – 6 x 800m in 4:42 min/km. Ganz schön heftig bei Gegenwind. Danach noch 15 Minuten auslaufen.
Tag 21: 06.07.2020 (11,25 km)
Am Montag war ich mal wieder in München in der Arbeit – zum dritten Mal seit Mitte März. Nach einem kurzen Regenschauer auf der Autobahn bin ich dann um 17 Uhr losgelaufen in die heutige Etappe. 60 Minuten bei mittlerem Dauerlauftempo hauptsächlich auf Feldwegen. Es war sonnig aber sehr böig, als ich dann im Etappenziel „Hornillos del Camino“ ankam – kam mir gleich bekannt vor.
Tag 22: 07.07.2020 (10,40 km)
Um mal wieder etwas Abwechslung reinzubringen fuhr ich nach der Arbeit zum TrimmDich-Pfad nach Fürstenfeldbruck. War ich schon ewig nicht mehr. Ich bin dort bei kühlem, sonnigen Wetter vier grosse Runden (um die blöde Treppe zu umgehen) gelaufen. Am Start war ein Schild angebracht, dass man Handschuhe tragen soll wegen Covid19. Da ich keine dabei hatte und eh keine Geräteübungen mache, bin ich einfach losgelaufen. War echt schön (anstrengend), dort wieder zu laufen.
Tag 23: 09.07.2020 (24,00 km)
Bei 27 Grad führte die heutige Etappe über Maisach nach Überacker und am Golfplatz vorbei nach Rottbach. Über Oberlappach, Frauenberg, Stefansberg nach Aufkirchen und Rammertshofen. Am Weiher war Hochbetrieb (ohne Abstandsregeln) und über den Feldweg nach Germerswang. Ich war schon ganz schön fertig und musste eine Gehpause einlegen kurz vor Maisach bis ins Etappenziel kurz vor Fromista.
Tag 24: 12.07.2020 (12,58 km)
Die Sonntagsetappe startete ich zusammen mit Michaela Richtung Emmering. Dann begann ich meine 6 Intervalle über je 1 km. Von Maisach ging es dann zurück ins Tagesziel „Fromista“. Ab auf die Terrasse vorm Hostel und Füsse hochlegen.
Tag 25: 13.07.2020 (11,52 km)
Mit den schnellen Novablast startete ich am Montag Nachmittag die Runde von „Fromista“ über Maisach, Überacker zur Fussmoosalm und heim ins Etappenziel bei „Carrion de los Condes“.
Tag 26: 14.07.2020 (11,01 km)
Dienstag gleich die nächste Etappe mit der kleinen Hausrunde um den Fliegerhorst bis kurz nach „Carrion de los Condes“. Ab heute bin ich auf der 2. Etappe meines 2008er Camino – damals von „Carrion de los Condes“ bis „Leon“.
Tag 27: 16.07.2020 (26,51 km)
Der lange Lauf wurde heute vorgezogen, da am Nachmittag starker Regen angesagt wurde. Es war kühl blieb jedoch trocken. Zuerst nach Mammendorf und Nannhofen und anschließend zurück über Maisach ins Etappenziel bei „Sahagun“. Duschen und ran an die Arbeit.
Tag 28: 19.07.2020 (13,73 km)
Sonntag wieder Intervalltraining auf der grossen Hausrunde über Überacker und Fussmoos. Nun befinde ich mich kurz hinter „Sahagun“.
Tag 30: 20.07.2020 (11,00 km)
Die HomeOffice-Woche beginnt mit der kleinen Hausrunde bei heissem Wetter. Es lief leider nicht so gut, da die Beine sehr schwer waren – trotz der leichten Schuhe. Etappenziel war heute der Ort „El Burgo Ranero“.
Tag 31: 21.07.2020 (10,01 km)
Auf der Fahrt nach Fürstenfeldbruck hat es dermaßen geschüttet, dass ich wieder heim gefahren bin. Auf dem Laufband dann die „Pflicht-Kilometer“ abgespult.
Tag 32: 23.07.2020 (29,00 km)
Letzter langer Lauf über FFB nach Puch und Mammendorf und über Aufkirchen nach Stefansberg und Rottbach. Am Golfplatz vorbei ging es nach Überacker und Maisach. Ich musste streckenweise gehen, da mir die Temperaturen schon arg zusetzten. Leider ist Garmin down, deshalb gibt es heute kein Foto.
Tag 33: 26.07.2020 (15,84 km)
Am Sonntag ging es mit Intervalltraining weiter. Bis Emmering bin ich mit Michaela gelaufen und danach begannen die Intervalle. Es lief bei bewölktem Wetter relativ gut. Tagesziel war Villaturiel.
Tag 34: 27.07.2020 (12,99 km)
Am Montag bei heißem spanischen Wetter erstmal 10 min. Einlaufen bis Maisach und danach über Überacker und die Fussmoos 50 min. im zügigen Dauerlauf. Zum Schluss noch 10 min Auslaufen bis Hospital del Orbigo ins Hostel.
Tag 35: 30.07.2020 (10,90 km)
Bei langsamem Dauerlauf war das Tagesziel nach 11 km erreicht mit der kleinen Flughafenrunde – bei 28,9 Grad und typisch-spanischem Wetter.
Tag 36: 02.08.2020 (43,69 km)
Die heutige Etappe war die mit Abstand längste Etappe. Ich bin alleine den Lech-Marathon vom Kissinger Weitmannsee entlang des Lechs zur Staustufe Prittriching und dann bis Augsburg gelaufen. Die letzten km zurück zum Weitmannsee regnete es leider ziemlich. Marathon No. 14 geschafft. Und ganz nebenbei bin ich fast bis Ponferrada gekommen.
dav
Tag 37: 06.08.2020 (11,32 km)
Wegen der heißen Temperaturen bin ich erst um 19:20 gestartet und einmal um den Fliegerhorst. Es war der erste Lauf nach dem Marathon und ich wollte langsam laufen, was jedoch bei „wollte“ blieb.
Tag 38: 09.08.2020 (18,62 km)
Am Sonntag wieder im normalen Trainingsmodus angelangt, ging es in der früh mit Intervalltraining (6 x 2 km in HMRT) los. Es sollte sehr heiß werden, deshalb sind wir gleich nach dem Aufstehen losgelaufen nach Emmering, FFB und über das Pucher Meer nach Obermalching und über FFB nach Maisach und ins heutige Ziel – Villafranca del Bierzo. Dort war 2008 auch mein Etappenziel mit einem ganz tollen Ho(s)tel.
Tag 39: 10.08.2020 (13,00 km)
Am Montag stand wieder der zügige Dauerlauf auf dem Plan. Bei tropischen Temperaturen ging es über Maisach, Überacker und die Fussmoos zurück nach Gernlinden – äh Trabadelo.
Tag 40: 11.08.2020 (11,02 km)
Die heutige Etappe führte wieder bei heißem, schwülwarmem Wetter auf der kleinen Hausrunde nach Vega del Valcarce.
Tag 41: 13.08.2020 (22,15 km)
Die heutige Etappe führte am Fliegerhorst vorbei durch die Hasenheide und entlang des Pucher Meer hoch nach Puch. Von dort ging es weiter nach Mammendorf. Dann entlang der Bahnstrecke nach Malching und Maisach. Zurück im Etappenziel bei Fonfria.
Tag 42: 16.08.2020 (14,59 km)
Am Sonntag lief ich erst mit Michaela los und dann ab Emmering in Intervallen von 3×3 km bei subtropischen Temperaturen nach FFB und zum Nordufer des Pucher Meers. Weiter nach Lindach und um den Fliegerhorst nach Maisach und nach Hause. Das Etappenziel lag heute kurz vor der Stadt Sarria.
Tag 43: 17.08.2020 (10,23 km)
Noch mit schweren Beinen vom Vortag war heute nur eine kleine Etappe im langsamen Tempo zu absolvieren. Einmal nach Maisach und herum, um das Etappenziel Sarria zu erreichen. Hier hatte ich 2008 auch das Etappenziel. Ich erinnere mich noch gut an die Nacht damals.
Tag 44: 18.08.2020 (12,71 km)
Am Dienstag stand die Etappe mit 10 min langsamen Dauerlauf zu Beginn und Ende sowie 50 min zügigem Dauerlauf an. Ich lief über Maisach nach Überacker und über das Fussmoos zurück zum Etappenziel.
Tag 45: 20.08.2020 (28,54 km)
Bei heißen Temperaturen stand heute wieder ein langer Lauf auf dem Plan. Es war richtig heftig und so lief ich zum Rothschwaiger Wald nach FFB, um wenigstens einen Teil der Strecke im Schatten laufen zu können. Trotzdem war ich am Ende fix und fertig. Das Etappenziel war beim Ort Ligonde.