02.06.2019: Running in AUX

Sehr spontan entschied ich mich letzte Woche, in meiner Geburtsstadt Augsburg als frischer Neuling in der Altersklasse 45 beim Halbmarathon teilzunehmen. Vielleicht komm ich ja in der höheren AK noch etwas weiter vor, da ich da ja einer der Jüngsten bin.

2015 bin ich den Sportscheck Stadtlauf hier schon gelaufen und es war damals mein erster Halbmarathon unter 1:45 Stunden. Genauso wie damals sagte der Wetterbericht sehr warmes Wetter vorher.

Leider kam ich am Freitag und Samstag nicht dazu, vorab meine Start Unterlagen zu holen. Deshalb musste ich schon sehr früh in Augsburg sein – also auch am Sonntag um kurz vor 6 Uhr aufstehen, um dann um 7 Uhr hinzufahren. Leider konnte ich in der Nacht auch noch schlecht schlafen und somit standen die Vorzeichen nicht so gut. Beim Aufstehen knallte die Sonne schon vom wolkenlosen Himmel. Das wird ja super.

Doping für den Magen

Nach dem Frühstücksporrige (langsam werde ich ein Fan davon) und einem Läuferkaffee packte ich meine sieben (wahrscheinlich waren es viel mehr) Sachen und fuhr mit dem Auto nach Augsburg. Ich war schon länger nicht mehr dort und so wusste ich nix von den Baustellen. Glücklicherweise war ich um kurz nach halb 8 Uhr schon bei der Startnummern-Ausgabe und konnte noch in der City-Galerie shoppen: Die Bäckerei war der einzige offene Laden und so konnte ich mir noch etwas für danach kaufen.

Zurück ins dunkle Parkhaus zum Auto und gemütlich (ich hatte ja 1,5 Stunden Zeit) die Laufsachen herrichten und die Klamotten anziehen. Das Eventshirt ist dieses Jahr in dunkelblau und sieht atmungsaktiver aus als letztes Jahr. Hellere Kleidung wär bei der Hitze sicher vorteilhafter gewesen. Als „Reifen“ entschied ich mich wieder für die Saucony Kinvara 9, da sie so wunderbar leicht sind – aber leider auch magisch Splitsteine aufsammeln.

Blau sieht aus wie schwarz

Um kurz vor 9 Uhr ging ich nochmal auf die Toilette und dann nach draußen vor die City-Galerie zum Startbereich. Es war ganz schön was los und die Sonne knallte runter. Kurz den Kleiderbeutel abgeben und gleich in den Schatten stellen.

Letztes Vorher-Foto

Dann begann das gemeinschaftliche Warmup. Ich brauch das Heute nicht – gemeinsam in der Sonne herumzuhampeln. Spätestens nach 1 km werde ich schwitzen und nach 5 km kochen. Um 9:20 ging ich in die Startaufstellung. Erstmal an den Pacemaker für 2:15 Stunden (ein No-go), 2:00 Stunden (dafür bin ich doch nicht hergefahren) und 1:45 Stunden (wär heute wegen den Temperaturen akzeptabel) vorbeischmuggeln zu den schnellen Jungs und Mädels.

Auf der Garmin hab ich als Zielzeit 1:42 Stunden eingegeben, was Heute wohl das Optimum wäre. Den Walkman noch startklar machen und dann ging es auch schon los. Ich wollte nicht zu schnell angehen, was aber nicht so geklappt hat – mit 4:31 statt geplant 4:50. Das könnte sich schnell ändern.

Langsam pendelt sich die Zeit um die 4:50 min/km ein. Die Strecke führte über das Jakobertor am Stadtgraben bis fast zum Roten Tor an der FH vorbei in den Siebentischwald. Glücklicherweise ging noch ein leichter, kühlende Gegenwind und ich versuchte so viel wie möglich im Schatten der Bäume zu laufen.

Am Lech ging es an der Kanustrecke hoch bis zum Hochablass. Dann hoch um den Kuhsee, wo dann die Halb-Halbmarathon-Marke erreicht war. Ich war noch relativ gut unterwegs und immer in kleinen Gruppen mit Blickkontakt zur Vordergruppe.

Wieder am Hochablass ging es dann auf der Hochzoller Seite am Lech entlang. Mein Arbeitskollege Thomas S. (Name hier anonymisiert), der direkt am Lech wohnt, feuerte mich leider nicht an. Mittlerweile hatte sich auch die Gruppe aufgelöst und so lief ich weitgehend allein bis zur nördlichen Wende. Wenigstens war es relativ schattig, aber der kühlende Wind blieb leider aus.

Danach ging es über die Lechbrücke bei Lechhausen wieder über den Lech und von dort nach Süden in Richtung Friedberger Straße. Dabei unterhielt ich mich mit einem netten Sanitäter auf dem Rad, der mich nach meinem Wohlbefinden fragte. Ich war schon ziemlich fertig.

Endlich wieder an der Hochzoller Lechbrücke angekommen ging es beim Schwabencenter unter die Friedberger Straße durch, wo uns am anderen Ende die Treppen empfingen. Ich nahm je 2 Stufen und danach führte der Weg entlang des Kanals in der prallen Sonne Richtung Textilmuseum. Mein Puls ging auf über 190 und ich bremste mich ein.

Endlich auf der Amagasaki-Allee angekommen kam mir der Weg bis ins Ziel endlos vor. Hier musste ich einige Läufer vorbeiziehen lassen, obwohl sicher noch einige 10,5 km Läufer darunter waren: so fit ist Keiner, der schon 20km in den Beinen hat. Bei dem Wetter.

Aber eine Läuferin, die auch den Halbmarathon lief und die ich am Start überholt habe, holte mich noch ein. Ich wollte mich noch zurückkämpfen, aber da ich die 1:40 eh nicht schaffen würde und der Puls bei 193 ankam, lief ich nicht mehr mit voller Kraft über die Ziellinie in doch sehr guten 1:40:44.

Die genaue Strecke könnt Ihr hier nachlaufen.

Endlich im Ziel angekommen

Ich nahm die Finishermedaille an und schnappte mir gleich eine Wasserflasche. Im Schatten hockte ich mich auf einen Stein und war fix und fertig. Als ich mich einigermaßen erholt hatte, gönnte ich mir ein Erdinger und ging dann zum Zielbereich. Vielleicht sehe ich noch meinen Studienkollegen Markus beim Zieleinlauf. Er kam auch schon bald und wir unterhielten uns noch sehr gut bei Bier und Brezeln.

Das war also mein erster Lauf in der Altersklasse 45 und ich bin dort 13. geworden – in der Altersklasse 40 wär ich mit dieser Zeit auch auf den 13. Platz gekommen. Es wird also keine leichte Altersklasse werden. Insgesamt würde ich 113. von knapp 900 Läufern und mit der Platzierung und auch der Zeit bin ich total zufrieden. Auch wenn jetzt die Knochen noch weh tun, soll das Balsam für die in letzter Zeit arg gescholtene Seele sein. Und dass noch diesem Wetter.

Der Friedberger Halbmarathon am 8.9.2019 ist jetzt auch schon gebucht und soll mein nächster Wettkampf werden – wenn in diesem Jahr hoffentlich mal was nach Plan läuft.

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