Als vor ein paar Wochen die Ausschreibung zum CoRUNa reinkam, war ich v.a. wegen des Gewinnspiels gleich infiziert – nein, (noch) nicht von Corona. Veranstalter ist der Marathonreisen-Anbieter interAir und der Lauf war als virtueller Lauf (auch mit Rad oder Pferd) mit beliebiger Strecke ausgeschrieben.
Da ich ja schon einen Virtuellen Marathon absolviert habe, sollte es diesmal ein Halbmarathon werden. So richtig im Training bin ich momentan zwar nicht, aber vielleicht klappt es mit einer Zielzeit von 1:45 Stunden.
Letzten Sonntag fand bereits eine interessante Video-Veranstaltung mit zahlreichen (Ex)-Läufern statt, die von ihren Trainings während der Corona-Pandemie berichteten. Ich fand es sehr interessant, dass alle mehr oder weniger ähnliche Probleme haben. Die Startnummer und das Supporter-Armband kam kurz vorher per Post.
Die Strecke „designte“ ich aus meinen zwei Hausrunden, um auf die 21,1 km zu kommen. Mit der anvisierten Zielzeit von 1:45 Stunden kam ich auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 4:59 min/km – d.h. 12 km/h. Ohne Intervalltraining oder richtige LongRuns schon ziemlich ambitioniert. Doch es geht ja nicht um die Zeit, sondern die Firma und Community zu unterstützen: Wir lassen uns von dem Covid-19 nicht unterkriegen!!!
Um kurz nach halb Neun sind Michaela und ich los zum Startpunkt auf der Fussgänger-Brücke zum Fliegerhorst. Noch ein kurzes Fotoshooting.
Und dann geht’s bei strahlendem Sonnenschein los. Die ersten Kilometer natürlich wieder zu schnell angegangen – Business as usual. Bis Fürstenfeldbruck hatte ich noch etwas Gegenwind, aber es war OK. Dann hinter zum Industriegebiet Hasenheide. An dem Haus, an dem es sonst immer am Montag Abend „Zwiebelrostbraten“ gibt, roch es auch heute schon danach. Lecker – aber ich hab noch 15 km vor mir. Hunger!!!
Die Pace war konstant unter 4:59 und mit diesem Tempo lief ich weiter auf der „Alten Brucker Strasse“ nach Maisach. Trotz des schönen Wetters waren nur vereinzelt Leute unterwegs – vielleicht war es noch zu früh und die E-Bikes noch nicht voll geladen.
Es fühlte sich noch ganz gut an, als ich am Maisacher Sportplatz ankam und dann in die Ortsmitte lief. Dort dann weiter bis zum Ortsausgang und zur Realschule. 10 km nach knapp 49 Minuten.
Am Kreisverkehr nach Überacker nahm ich eine kleine Abkürzung, um dem Mann mit den zwei Hunden auf dem Gehweg auszuweichen. Dann lief ich Richtung Überacker, was mit der langen Geraden schon ziemlich nervig ist. In Überacker gleich Richtung „Fussmoos“. Am Ortsausgang traf sich wieder der Hundefreunde-Verein.
Als die Teerstrasse endete und ich auf dem Feldweg lief, überholte mich eine Gruppe Mountainbiker und kurz darauf kam ich am Waldstück an. Herrlich hier zu laufen, auch weil keine Leute unterwegs waren. Den Buff zum Hochziehen (wenn mir Jemand zu nahe kommt) hätte ich mir Heute sparen können, aber er hielt den „Fahrtwind“ wenigstens zurück.
An der Weide hab ich heute leider keine Rinder gesehen. Noch 6 km und am ehemaligen Restaurant „Fussmoosalm“ vorbei (legendär die Schnitzel-Tage dort *heul*) lief ich wieder auf der Teerstrasse.
An der RunDog-Ranch bog ich dann Richtung Waldsee ab. Man merkte schnell, dass es gestern noch stark geregnet hatte – ziemlich matschig, v.a. durch die Hufeisen der Pferde. Endlich am Waldsee angekommen und es sind nur noch 4 km – aber es wird hart werden. Da ich bis jetzt nichts gegessen oder getrunken hab, waren die Reserven schon aufgebraucht. Na gut, ich hab da noch ein riesiges Fettdepot auf der Hüfte, das aber komischerweise nie angegriffen wird.
Aber nun, 3 km vor dem Ziel, brauch ich auch nix mehr essen. Kostet auch nur Zeit und mit den 1:45 wird es sehr knapp. Da darf kein großer Ausreißer nach oben mehr kommen. Ich hatte auch noch die Bahnüberführung vor mir. Am Erdbeerfeld wehte mir ein leckerer Erdbeer-Duft um die Nase.
Die Bahnüberführung konnte ich nur noch moderat hochlaufen. So musste ich halt schneller runter laufen, was auch ganz gut klappte. Am kleinen See angekommen, war es noch etwas mehr als 1 km. Ich muss also das Ziel etwas nach hinten legen und die komplette Maisacher Straße laufen.
Die Uhr tickte gnadenlos runter – ich versuchte die Sub-5er Pace wieder zu erreichen. Es war sehr hart und dann vibrierte die Uhr: 1:45 abgelaufen. Nach 1:45:17 war ich im virtuellen Ziel. Schade, dass es knapp nicht geklappt hat. Aber ich hab Alles gegeben und auf meinen ersten „Virtuellen Halbmarathon“ bin ich Stolz.
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