08.09.2019: 17. Friedberger Halbmarathon

Pünktlich zum Ferienende steht wieder der Halbmarathon in Friedberg/Bayern an. Nachdem ich letztes Jahr nicht teilnehmen konnte war das Heute meine 8. Teilnahme (2011 beim ersten Mal schaffte ich nur 3 Runden).

Startnummer bei der 8. Teilnahme

Da ich ja jetzt offiziell nebenberuflich in der Metzgerei aushelfe, fragte ich meinen Bruder, ob das nun als Arbeitszeit zählt – inklusive Sonntagszuschlag. So könnte ich mir länger Zeit lassen und visierte 1:42 Stunden an.

Finishershirt 2019

Die ganze Woche sagte der Wetterbericht sehr schlechtes Wetter vorher. Nachdem ich gestern plötzlich in der linken Achillessehne Schmerzen bekam, brachte ich die Mizuno Wave Rider 21 zusätzlich „ins Spiel“. Die sind dichter als die Saucony Kinvara 9. Nach einer guten Nacht schaute ich am Sonntagfrüh aus dem Fenster – alles grau mit Nebel. Die Wetterberichte unterschieden sich gewaltig. Erstmal die Katze rufen und die Kinvara-Schuhe imprägnieren, so dass sie wenigstens etwas Nässe abhalten. Lucky war noch nicht wach – Katze müsst man sein.

Zum Frühstück gab es Porridge mit Granatapfelkernen (lecker) und ein Haferl Kaffee. Dann Umziehen und einen Großteil der Laufsachen anziehen. Da es sehr kalt war suchte ich die Handschuhe und stiess dabei auf die Armlinge. Kann man ja zusätzlich mitnehmen – mitten im September.

Um kurz nach 8:15 Uhr starteten wir dann. Es war sehr neblig und auf der Autobahn war bis Friedberg dichter Nebel. Bähwetter bei 9 Grad Celsius. Ich brachte Michaela in die Strasse zu unseren Freunden. Danach fuhr ich durch das abgeriegelte Friedberg zum dortigen Volksfestplatz.

Überall Streckensperrungen – wegen 1200 Verrückten

Dort dann noch fertig anziehen (inkl. Armlinge), einpacken und los zum Start. Auf dem Weg dahin noch einen kurzen Pippistopp im WC bei der Tiefgarage. Dann ging ich zum Marienplatz, wo die Blase nach kurzer Zeit schon wieder „Voll“ meldete. Aber jetzt wird der nervösen Blase standgehalten. Vielleicht find ich ja mal auf der Strecke eine schöne Hecke.

Start am Friedberger Marienplatz

Die Zeit verging wie im Fluge und da war er schon der finale Countdown: 10, 9, 8,… 3, 2, 1: Los, auf geht’s. Trotz Reissverschlussverfahren war ich gleich über der Startlinie und kam ganz gut durch das Anfangsgedränge in der Ludwigsstrasse. Dann ging es am Krankenhaus vorbei zur Wallfahrtskirche Herrgottsruh. Mittlerweile konnte ich auch aus dem Repeat-Modus am Walkman ausbrechen: sonst hätte ich knapp 2 Stunden „If I rise“ von Dido hören müssen.

Noch läuft’s gut

In der Wiffertshauser Strasse standen dann unsere Freunde und Michaela fotografierte mich. Nun ging es leicht bergauf durch das Wohngebiet, wo uns schon die Blaskapelle empfing. Dann leicht bergab bis zur Sparkasse und runter zum Friedberger Bahnhof, wo sehr viele Zuschauer uns anfeuerten. Runter ging es dann Richtung Segmüller und rüber zur Mühle. Da war es wieder – mein Lieblingsschild: 13 Prozent Steigung. Beim ersten Mal ging es noch ganz gut, aber am Ende zog es sich schon gewaltig. Die Zuschauer peitschten uns hoch. Nach 24:xx Minuten hatte ich die erste 5,3 km-Runde geschafft.

Too fast and too furious

In Runde 2 konnte ich mich an einen Läufer in Trachtenoptik halten und bis zum Fusse des Berges dranbleiben. Dann musste ich ihn ziehen lassen. Die Trommler schlugen uns auf den Berg hinauf und auch im zweiten Umlauf bin ich durchgelaufen. Nach knapp 49 Minuten lief ich in die dritte Runde.

Synchronlaufen sollte olympisch werden

Auf der dritten Runde heftete ich mich an einen Läufer mit Shirt von „Allgäu Outlet“. Wir liefen ungefähr gleich schnell, er war aber immer vor mir. Sonst hätte ich auch etwas Führungsarbeit übernehmen können. Michaela traf mich auf dem Weg zur Wallfahrtskirche.

Martin Glas vor Glasfenster

Wir wurden auch von schnelleren Läufern überholt, konnten aber auch schon Läufer überrunden. Mittlerweile hab ich immer wieder Bananenstücke zu mir genommen und am Bahnhof liefen wir durch eine Traube an langsameren Läufern. Bis zum Berg ging es ganz gut, dann war er wieder da. Etwa auf Mitte des Berges ging ich ein Stück hoch. Als ich meine Fans sah, lief ich natürlich wieder los und sagte dann ganz ehrlich: „Ich bin komplett hochgelaufen“ (Zwinkerauge).

Läuft wieder
Voller Elan
Den Gipfel im Visier
Drei Runden hab ich schon

Nach ca. 1:15 ging es in die letzte Runde. Der Allgäuer war wieder vor mir, obwohl mich am Berg Einige überholt hatten. Ein letztes Mal auf der Ludwigsstraße nach Herrgottsruh. Dann Richtung Wiffertshausen und mittlerweile hatte ich Schmerzen im rechten Oberschenkel. Da ja einige Überrundete dabei waren, war es nicht so einsam. Ich verabschiedete mich von den unermüdlich klatschenden Zuschauern bis nächstes Jahr. Am Bahnhof entlang könnte ich mich etwas erholen auf der leicht abschüssigen Strecke.

Da die Schmerzen im Oberschenkel noch da waren, entschied ich mich, meinen Streckenrekord von 1:39:42 aufzugeben. Ich musste ja noch den Berg rauf und wollte nix riskieren. Nach Überqueren der Zeitmessmatte am Anfang des Berges bin ich sofort ins Gehen „übergegangen“. Erst als ich Michaela entdeckt habe, bin ich nochmal gelaufen.

Bis nächstes Jahr (Vorsicht: enthält Produktplatzierung)

Es war sehr hart und mit dem Schlusssprint war es heute nix. Nach 1:41:16 bin ich über die Ziellinie gelaufen. Waaaaaaasser.

Total zufrieden mit Zeit und Platzierung

Dann ging ich zu Michaela und unseren Freunden. Es hat mich sehr gefreut, dass sie sich die Zeit genommen hatten und mich anfeuerten.

Weg-Bier

Da ich bitter fror haben wir noch unsere Gutscheine eingelöst und wollten dann zum Volksfestplatz gehen. Dabei trafen wir noch meine Arbeitskollegin Sarah und ihren Freund Michael, die sich spontan angemeldet hatten. Gemeinsam zur Stadthalle und endlich auf die Toilette.

Das Umziehen auf dem Volksfestplatz war sehr beschwerlich und mittlerweile fing es an zu tröpfeln. Fertig, rein ins Auto und Mitten im September die Popoheizung einschalten. Wir fuhren dann nach Dasing in ein Burgerrestaurant, welches ganz im Stil der 60er Jahre gehalten war. Es war ganz lecker und wir konnten uns gut unterhalten. Danach mussten wir im strömenden Regen nach Hause fahren.

Und jetzt gehts: Ab-in-die-Wanne.

Was hat die Lucky den ganzen Tag gemacht?

Danke an Michaela (für die Fotos), unsere Freunde (fürs Anfeuern), die Mitläufer (für Eure Leistung), die Zuschauer (für die Unterstützung), die Helfer (für die Verpflegung) und die Organisatoren (für den schönsten Halbmarathon).

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