22.01.2019: Martins Ruhetag

Da Michaela am Dienstag einen Ausflug zum Elefantenreiten (separater Beitrag) gebucht hatte und bereits um 7:45 los musste, gingen wir gleich um 7 Uhr zum Frühstück. Ich wollte nicht mit zum Elefantenreiten, obwohl es sicher komisch ausgesehen hätte, wenn zwei Elefanten aufeinander gesessen wären: Dumbo auf Benjamin Blümchen.

Stattdessen ging ich um kurz nach 9 Uhr hoch in meinen Fitnessraum, um die Laufpause von gestern teilweise wegzulaufen. Ich begann mit moderatem Tempo und lief konstant etwas über 6 min/km bei leichter Steigung. Wenn möglich, wollte ich einen Halbmarathon laufen: das wird extrem lang(weilig) und auch die Leute am Pool dachten bestimmt, der da oben muss bescheuert sein. Die liegen ja aber die ganze Zeit am Pool, um nicht hineinzugehen.

Über das Tempo und die Steigung brachte ich wenigstens etwas Abwechslung rein und auch die Musik auf dem Runman (heißt ja nur bei Walkern Walkman) war gut. Die Suppe lief mir runter, aber ich zog es dann doch durch und hatte nach 2:13:48 war mein erster Halbmarathon auf asiatischem Boden geschafft. In Shanghai bin ich damals nur 10 km gelaufen, allerdings im Park. Völlig aufgelöst ging ich zurück zum Zimmer und waschte meine Laufsachen. Danach die erlösende Dusche. Das tat gut. Und einen Nescafe.

Danach noch Trump-friendly Fox News angeschaut und mich gewundert, wie die auf die Medien schimpfen (obwohl sie ja selbst ein Nachrichtensender sein wollen). Wahnsinn, was da abläuft. Glücklicherweise haben wir Heute genau 2 Jahre Trump überlebt: Hurra, wir leben noch!!! Ich sagte gestern zu den Kanadiern, dass ich gerne die drei amerikanischen Major-Marathons laufen möchte, aber erst wenn Trump Weg ist. 2 Jahre kann ich noch überbrücken, aber 6 Jahre wäre schlecht.

Um kurz nach 13 Uhr wollte ich zum Essen gehen, fand aber auf dem Weg zum Männershoppen nichts ansprechendes. Auf einmal hörte ich ein “Sorry” von hinten und zwei Läuferinnen (schätze Amerikanerinnen) liefen an mir vorbei. Respekt, ich hab mich das wegen Verkehr, Straßenqualität und Grobstaub (wenn wir in Deutschland Feinstaub haben, müsste das hier Grobstaub heißen) nicht getraut.

Endlich am Elektromarkt angekommen bin ich in den arg klimatisierten Laden. Richtig groß und die Produktpräsentation war sehr ansprechend. Wie auf einer Messe hat jede Firma einen eigenen Stand und Verkäufer. Die Preise waren teilweise günstiger, meist aber auf unserem Preisniveau.

Da es mich fror und ich Hunger hatte, bin ich zurück zu dem Restaurant, mit dem ich mit Michaela schon am Sonntag war. Da ich so hungrig war, gab’s ausnahmsweise ein Cola und zwei Gerichte: Pad See Euw und Papaya-Salat. Wow, war der scharf. Mir lief die Suppe runter. Danach ging ich zum Hotel zurück und packte meine Badehose ein. Jetzt muss ich den Hotelpool auch mal testen. Am Beckenrand hatten die jungen Franzosen wahrscheinlich versucht, rumzusaufen. Sehr viele leere Bierflaschen und Mojito-Becher. Der Pool ist für einen Fast-Nichtschwimmer wie mich ganz OK. Süßwasser statt Chlor ist viel angenehmer.

Michaela kam auch von der Elefantentour zurück und holte sich den Zimmerschlüssel ab. Ich blieb noch etwas und ging dann ebenfalls aufs Zimmer. Dann versuchten wir, meinen Bruder anzurufen, um ihm zum Geburtstag zu gratulieren. Er erzählte von -8 Grad und starkem Wind in Steindorf. Brrrrr. Und es soll noch kälter werden.

Bevor wir zum Abendessen gingen wollten wir heute ein Thai-Massage genießen. Die gibt es an jedem zweiten Haus. Ich fragte Michaela zum Spaß, ob ich bei Mei Ling mit Happy Ending buchen darf. Oh, wenn Blicke töten könnten. Dann halt nicht. So gingen wir zu einem Massagesalon und die Chefin hat uns beraten, wir müssten aber 5 min warten. Hoffentlich bekomme ich sie nicht als Masseuse. Dann kam ein junges Mädchen, die ihre Tochter war und sagte, wir sollten mitkommen. Glück gehabt, nicht die Mama bekommen. Die Straße wechseln und dann in einen ganz anderen Salon mit anderer Preisliste. Ich sagte nix, weil die Thai-Massage dort 100 Bhat billiger war.

Aber die Massage Thai & Herbal, die wir eigentlich wollten, gab es hier nicht. Sie gab uns Kleidung zum Anziehen und wir konnten unsere Klamotten in ein Schließfach legen. Dann wurden wir zu den Liegen begleitet und da stand er: Mei Schorsch, mein thailändischer Masseur. So ein Glück aber auch: Ich bekomm den einzigen Mann. Aber Glück im Unglück, dass wir kein Happy Ending gebucht hatten (was hier auch offiziell nicht angeboten wird).

Michaela lag auf der Liege neben mir und als die Beiden begannen, uns die Füße mit dem feuchten Handtuch abzurubbeln, fingen wir an zu lachen. Ich fragte Michaela, ob Sie zufällig weiß, was “Fußpilz” auf Thai heißt. Zuerst wurden die Beine massiert und er merkte schnell, dass er es mit einem extrem verspannten Kunden zu tun hat. Ich konnte ihm auch nicht sagen, dass ich Läufer bin und vorhin einen Halbmarathon gelaufen bin. Es tat teilweise an den Beinen schon ziemlich weh bzw. war v.a. an den Waden unangenehm schmerzhaft. Aber es tat gut und ich konnte alle 10 Zehen noch spühren.

Dann die Arme und Schultern, was schon angenehmer war. Er ist teilweise voll auf mir herumgehüpft. Leider konnten wir es nicht sehen, da wir Beide ja auf dem Bauch lagen. Dann war die Stunde vorbei und wir konnten uns wieder umziehen. Ich fühlte aber schon, dass die Massage etwas gebracht hat. Und außerdem wusste ich jetzt, dass ich nicht schwul bin.

Nochmal kurz zum Hotel, denn wir wollten ja den beleuchteten Garten beim hölzernen Tempel fotografieren. Aber erst musste was zum Essen her. Michaela bestellte Red Curry und eine Suppe und ich entschied mich für das Green Curry mit Reis. Beide Curry-Gerichte waren sehr Spicy und ich begann sofort zu schwitzen. Michaela konnte das Curry fast gar nicht essen, obwohl sie no spicy bestellt hatte. Die Suppe mit frittierten Nudeln und Hähnchen war aber OK. Meine Lippen waren auch von der Schärfe ganz pelzig.

Dann sind wir zu dem Tempel gegangen, aber leider war das Tor halb zu und die Lichterketten waren aus. Schade, denn das wären bestimmt tolle Aufnahmen geworden.

So gingen wir dann zurück ins Hotel. Leider war das Internet auf deutschem Niveau und so konnte Michaela die Checkins für die drei Flüge am Donnerstag nicht machen. Gute Nacht.