Anreise
Am letzten Arbeitstag machte ich früher Feierabend. Ich wollte noch den Schnee wegschippen, aber Michaela hat das schon erledigt – mitsamt dem Schneeräumer. Also versuchte ich ihn zu reparieren, weil für die Nacht noch weiterer Schneefall angesagt wurde. Doch die Schrauben waren so eingerostet, dass selbst WD41-1 (da unbezahlte Werbung) nichts mehr half. Also entschied ich mich, nach 13 Jahren einen neuen Schneeräumer zu kaufen. Schnell nach FFB und Einen kaufen. Aber es gab Keinen mehr. Weder beim Hagebau noch beim Toom – überall ausverkauft. Kaufen die Leute jedes Jahr einen neuen Schneeräumer?
Somit hab ich nur Schrauben und eine neue Kombizange gekauft und musste halt doch wieder reparieren. Das war auch gut so, denn in der Nacht zum 10.1. hatte es wieder extrem geschneit und ich bin vom Bett direkt um 5:45 Uhr gegen eine Schneewand gefallen. Zunächst eine Stunde Schnee räumen und Michaelas Auto grob freiräumen. Wegen dem Schneechaos entschieden wir, eine Stunde früher loszufahren.
Nach dem Abkratzen (des Autos) und dem Transport der Riesen-Koffer ohne Absetzen durch den Schnee, verabschiedeten wir uns noch von Lucky. Sie hat nun sturmfrei und wird dankenswerterweise von unserer lieben Nachbarin Heike kulinarisch versorgt (und revanchiert sich hoffentlich nicht mit Vögeln und Mäusen).
Auf geht’s
Die Fahrt begann erstmal auf der nicht geräumten Straße und am Kreisel Nr. 788 von Gernlinden sahen wir, dass die B471 dicht war. Also einmal rum, um doch über Gernlinden-Ost nach Dachau-Gada im Schneckentempo zu gelangen. Dort war es dann erst auf der B471 ganz OK. Teilweise keine Autos auf der Strecke.
Bald hatten wir den Grund vor Augen: wir hatten das Stauende an der Ruderregatta erreicht. Zusätzlich 10min Verzögerung. Auf der A93 lief es dann bis zum Flughafen ganz gut. Pünktlich um 9 Uhr waren wir an dem Airportparkplatz in Schwaig und hielten uns genau an die Vorgehensweise. Aber wir mussten 10 Minuten auf den Shuttlebus warten. Ich fing wieder extrem zu zittern an.
Doch dann kam der Fahrer schon und fuhr uns zum Terminal 2. Er hat früher im Flughafen gearbeitet und da auch den verrückten Prinzen von Thailand kennen gelernt. Erstmal den Koffer abgeben und auf der Tafel nachschauen. Unser Flug hatte noch keine Verspätung. Kleines Photoshooting bei einem Lokal mit den erlegten Elefanten.
Durch die Security und den Nacktscanner kamen wir auch ohne Probleme. Es hat nicht ein einziges mal gepiept bei mir. Drinnen haben wir erstmal Mittag gegessen – ganz schön teuer. Pünktlich kamen wir um 11:40 zum Boarding und konnten dann in das Flugzeug vom Typ A350 einsteigen. Auf dem Heck war ein Aufkleber, dass es anscheinend das 10.000ste bei Airbus gebaute Flugzeug war.
Flug Nummer 1: München – Singapur
Durch die sehr nobel ausgestatteten First- und Business-Klassen ging es in die doch sehr gute Economy Class (deutsch: Holzklasse). Die Sitze waren bequem und da wir in der ersten Reihe saßen konnten wir sogar die Beine ausstrecken.
Wir ließen wie auf dem Boardingpass beschrieben den Platz zwischen uns frei. Als der französische Gast kam, bot er uns an, dass wir zusammensitzen können und er im Gang Platz nimmt. Dafür bot ich ihm später meinen Fernseher an, aber seiner war im Sitz integriert. Er war auf dem Weg nach Vietnam, um dort eine Firma zu gründen.
Um 12:20 sollte es losgehen. Aber alle Flugzeuge müssen erstmal enteist werden und so dauert es noch etwas, wie uns der Pilot mitteilte. Um kurz vor 13 Uhr bewegte sich das Flugzeug und wir kamen bei der mobilen Enteisungsanlage an. Haben wir so auch noch nicht mitgemacht. Erst in rosa Farbe, dann mit grünem Hulkschleim.
Danach sagte der Pilot, dass die Copiloten noch die Tragflächen kontrollieren und dazu auf diese steigen werden. Ich freute mich schon so – hab ja schon ewig nicht mehr Pan Tau gekuckt. Aber sie beließen es bei einer Sichtprüfung.
Nun geht’s in die Kolonne und wir waren dran. Fast so, wie wenn ich mit meinem Laguna Gas gebe. Ich heb ab – mit 1,5 Stunden Verspätung. Die sehr hübschen Singapur-Airlines-Flugbegleiterinnen versorgten uns hervorragend.
Gleich nach dem Start gab es Cracker und ein ganz gutes Mittagessen. Danach war Schlafenszeit für die Anderen. Ich kann im Flugzeug nicht schlafen. Also “Black Klansman” (nicht: Klinsmann) angefangen, bis ich immer wieder weggenickt bin. Hab dann den Film unterbrochen, um doch zu schlafen. Geht natürlich nicht. Also Versuch mit Hoggar Night-Schlaftablette (Produktname hier genannt, weil’s eh nix gebracht hat). Aufgabe. Nächster Film “Christopher Robin”. Same procedure. Aber zum Schlafen kam ich nicht. Dann war eh schon Frühstück. Kurz vor der Landung bin ich aber nochmal kurz weggenickt.
Der Franzose und wir unterhielten uns in schlechtestem Englisch über unsere nicht-erreichbaren Anschlussflüge und malten uns aus, was wir bekommen: 14 Nächte im 5 Sterne-Hotel in Singapur mit anständig Taschengeld, gesponsort von der Airline. Wenn ich schon nicht schlafen kann, träumen wird man ja noch dürfen.
Der Anflug auf Singapur war unspektakulär. So richtig viel gesehen hat man nicht von der Stadt. In der Formel 1 fahren sie ja nachts unter Scheinwerferlicht. Raus aus dem Flugzeug und dann sahen wir schon die Flughafenmitarbeiter.
Sie gaben uns Tickets für einen Flug mit SilkAir nach Ko Samui um 10:25. Gut, die Fähre werden wir wohl nicht mehr schaffen, aber ich vergass, dass zwischen Singapur und Ko Samui wieder eine Stunde weggenommen wird. Also doch noch machbar. Wir mussten nur vom Terminal 3 zum Terminal 2 in diesem riesigen Flughafen gelangen. Michaela war etwas enttäuscht, weil sie sich den Flughafen schöner vorgestellt hatte.
Flug Nummer 2: Singapur – Ko Samui
Das Flugzeug A319 hob pünktlich ab und wir bekamen wieder Mittagessen, aber mir war etwas übel und so aß ich nur ein paar Happen. Dafür ein Cola.
Die Landung auf Ko Samui ist schon sehr eigentümlich. Die Empfangshalle besteht aus größeren Bambushütten. Sehr niedlich. Noch etwas Geld (heisst hier die Währung Bhat und wird von Google gerne mit Fledermaus übersetzt) abheben und dann SIM-Karten für uns kaufen.
Der Transfer zum Bootsanleger war auch OK. Wir haben es doch noch geschafft und waren dann pünktlich am Schiff. Selbst auf hoher See funktioniert das Internet besser als in Deutschland. Die schweren Koffer über die steilen Aufgänge zu bringen, war auch nicht so leicht.
Fährfahrt von Ko Samui nach Koh Tao
An Bord kauften wir uns gleich Wasser und nach dem Ablegen bin ich eingeschlafen, obwohl die Fahrt schon sehr unruhig war. Aber nach 30 Minuten bin ich dann wieder aufgewacht und das Schiff fuhr eine andere Insel an – Kho Phanang.
Dann noch fast 2 Stunden weiter nach Koh Tao, wo wir um kurz nach 15 Uhr Ortszeit ankamen. Dort empfing uns gleich eine Horde an Taxifahrern und wir wollten Handeln, aber der verwies auf die festen Gebühren. Also 400 Bhat (ca. 13 Euro) für die 3 km Fahrt. Aber mit dem Koffer wär das auf DIESER Strecke nicht möglich gewesen. Da ich ja wie immer gut vorbereitet reise, merkte ich schnell: Ui, die fahren ja auf der linken Seite – und vollkommen chaotisch.
Erstmal ging es steil bergauf und dann noch steiler wieder bergab. Wenn ich da joggen will, haut es mich bestimmt hin. Und die Straße war teilweise extrem schlecht. Schlaglöcher sind ja normalerweise ziemlich klein. Aber hier wird ein kompletter Sandsack hineingelegt, um es etwas besser zu machen. Ende der Ausbaustrecke: wir sind am Hotel angekommen.
Da der Koffer nicht mehr rollt, trag ich die 26 Kilo halt. Erstmal Schuhe aus, bevor man in ein Hotel kommt. Wir wurden aber sehr freundlich empfangen. Danach Bungalow anschauen und die Jungs trugen unsere Koffer den extrem steilen Anstieg hoch. Der Bungalow war OK und nicht vom Tropensturm Pabuk betroffen. Wir sind dann runter und bezahlten gleich im voraus.
Ankunft im Hotel
Wieder oben angekommen, erstmal alles grob auspacken. Leider gab es nicht so viel Abstellfläche. Dann unter die kalte (was dann immer noch warm genug ist) Dusche und Essen. Das Pad SII Euw war sehr lecker. Michaela hatte ein Pad Thai. Wir sind dann wieder hoch ins Zimmer und um 20 Uhr tot ins Bett gefallen und am nächsten Morgen um nach 10 Uhr aufgestanden.