Es ist wieder an der Zeit, einen kleinen persönlichen Jahresrückblick zu erstellen. Es war, sagen wir mal, wieder ein bewegtes Jahr.
Lauftechnisch war das Jahr 2024 bei mir sehr zerstückelt. Immer wieder krankheits- oder verletzungsbedingte Laufpausen. Danach langsam wieder in Form kommen und der nächste Niederschlag kam mit Sicherheit. Nach der Absage des Silvesterlaufs wegen einer Ohrenentzündung ging es Anfang Februar mit der Vorbereitung für den Frühjahrsmarathon los. Im Faschingsurlaub mussten zwei Weisheitszähne herausoperiert werden mit einer erneuten Laufpause von 10 Tagen. Danach bin ich recht gut wieder reingekommen und konnte im März mit 303 km sehr viele Kilometer laufen. Gut vorbereitet ging es am 13. April zu meinem 22. Marathon an der Amper beim 3. Ampermarathon. Es waren zwar nur wenige Teilnehmer, aber die Strecke war schön über drei Runden von Olching nach Dachau und zurück. Das Ziel konnte ich in 3:44:37 Stunden erreichen und war sehr zufrieden damit.
Nach einer kurzen Laufpause gab es am 05. Mai schon das nächste Rennen – wieder den AppRun beim WingsForLife-WorldRun. Teilweise bin ich auf der umgekehrten Original-Strecke gelaufen und hab dadurch Polizei und Helfer verwirrt. Leider kam es knapp nicht zu einer Begegnung mit den Spitzenläufern. Nachdem ich letztes Jahr wegen der Adduktorenverletzung nur walken konnte, war ich mit den 25,09 km zurückgelegter Strecke äußerst zufrieden.
Leider ging es danach los und ich bekam eine hartnäckige Hamstring-Verletzung im linken Oberschenkel. Auch wiederholte Laufpausen wie während unserem Island-Urlaub brachten keine Besserung. Nach dem Urlaub ging es gemütlich wieder los und mit dem Blutenburg-Lauf begann die Vorbereitung für den Herbstmarathon. Dieser sollte der 3-Länder-Marathon in Lindau Mitte Oktober sein. Leider musste ich wegen einer Grippe Mitte August wieder eine zweiwöchige Pause einlegen. Danach ging es wieder weiter, allerdings weiterhin mit starken Schmerzen im Oberschenkel. Augen zu und Durchbeißen. Pünktlich zum 01. Oktober war der Corona-Test positiv. Das wars dann mit dem Herbstmarathon. Ein großer Dank an alle Wiesn-Besucher – 650 km Training waren umsonst. Trotzdem sind Michaela und ich an den Bodensee gefahren und haben dort ein paar schöne Tage verbracht. Den Marathon haben wir live verfolgt.
Da ich ja an der Virtuellen Master-Serie teilnehme, in der es darum geht, bis Ende 2025 alle sechs Major-Marathons virtuell zu absolvieren, lief ich am 03. November den virtuellen NewYork City-Marathon am Lech. Leider bin ich gegen Ende ziemlich eingebrochen und hab meinen zweitlangsamsten Marathon gelaufen. Anschließend gab es eine verkürzte Saisonpause.
Nach dem Wiedereinstieg ins Laufen waren die Schmerzen im linken Oberschenkel wundersamerweise (fast) verschwunden. Gut, ich lauf jetzt mit Oberschenkelbandage. Als ich wieder das Gefühl hatte, dass es endlich wieder gut läuft, bekam ich Mitte Dezember erneut eine Erkältung. Somit brauchte ich mir keine Gedanken darüber zu machen, welchen Silvesterlauf ich mache.
Läuferisches Highlight dieses Jahr war, dass ich mit ein paar Arbeitskollegen an einem Lauftraining mit dem deutschen Olympia-Teilnehmer und Marathon-Europameister von 2022, Richard Ringer, teilnehmen durfte. Wir liefen gemeinsam vom Stadion in Obermenzing an der Würm entlang zur Blutenburg und wieder zurück. Er war sehr sympathisch und hat alle unsere Fragen beantwortet. Zum Schluss haben wir noch Fotos mit ihm gemacht und eine Autogrammkarte bekommen.
Das Ziel von Ende 2023 mit 2250 km konnte ich mit 2255,60 Laufkilometern punktgenau erreichen – trotz der zahlreichen Laufpausen.
Fototechnisch war 2024 auch eher mau. Mit Ausnahme unserer beiden Urlaube in Island und Lindau. Der Urlaub im Juni auf Island war ein Traum – auch wenn das Wetter mit viel Sturm und einem plötzlichen Wintereinbruch grenzwertig war. Wir wurden jedoch entlohnt mit tollen Wasserfällen, dem Geysir, einer Gletscherwanderung und ein paar tollen Tagen in der Hauptstadt Reykjavik. Auch beim Kurzurlaub am Bodensee Mitte Oktober hatten wir ein tolles Appartement und ein paar schöne Tage.
Familiär war es ein gutes Jahr, auch wenn ich seit dem 29. Mai in der Gruppe Ü50 bin. Michaela hat mir zum 50er einen ganz tollen Tisch zubereitet. Auch ging es meiner Mama in 2024 wieder etwas besser. Da bin ich schon zufrieden.
Politisch hat wohl der 5. November einige Grundlagen für eine eher pessimistische Aussicht auf 2025 gegeben. In der Früh bin ich aufgewacht und da hieß es, dass Donald Trump die US-Präsidentenwahl gewonnen hat – am Abend zerbrach die Ampelregierung in Deutschland an der FPD. Trump und sein Kabinett des Grauens werden am 20. Januar 2025 eingeführt – es werden sicher viel mehr Leute als bei der Amtseinführung von Barak Obama 2008 sein. Ende Februar wird in Deutschland eine neue Regierung gewählt – es wird wohl einen erneuten Rechtsruck wie in vielen anderen Ländern geben. Das stimmt nicht zuversichtlich, aber was soll es. Der Krieg in der Ukraine ist 2024 weitergegangen und Putin hat große Gebiete gewonnen. Ab und zu haben die Russen mal Flugzeuge vom Himmel geholt oder in der Ostsee Telekommunikationsleitungen durch irrtümlich losgelöste Anker gekappt. Der Gaza-Konflikt wurde auf Libanon ausgeweitet und es gab viel Leid im Nahen Osten. Aber wenigstens ist der Diktator Assad aus Syrien, das er und sein Vater jahrzehntelang unterdrückt haben, vertrieben worden. Er hat Asyl in Moskau bekommen – endlich mal haben die Russen syrische Flüchtlinge aufgenommen. Und die CDU kommt direkt nach der unerwarteten Machtübernahme auf die Idee, dass man den syrischen Flüchtlingen, die seit 2015 nach Deutschland gekommen sind, den Rückflug und 1000 Euro bezahlen sollte. Für was das „C“ in CDU steht – da komm ich jetzt gerade leider nicht drauf. Egal, es gäbe noch einiges in 2024 zu erwähnen (z.B. die Skandale der NFD, Olympia, Unwetter). 2025 werden wir jeden Abend das Lied „Hurra wir leben noch“ von Milva spielen.
Was soll 2025 bringen?
Läuferische Ziele hab ich auch und die sind nach dem durchschnittlichen Laufjahr 2024 sehr ambitioniert. Ein (utopisches) Ziel ist, dass ich es doch noch schaffen möchte, bis Mitte Oktober die vier fehlenden Major-Marathons (zumindest virtuell) zu absolvieren. Das wär gigantisch. Alles immer unter der Voraussetzung, dass v.a. das Fahrgestell gesundheitlich mitmacht. Also besser als in den letzten beiden Jahren.
Gesundheit, Frieden, Zufriedenheit, Ruhe, Zeit u.v.m. – das wünsche ich Euch für 2025 von Herzen.