Am Muttertag findet traditionell der WingsForLife-WorldRun statt. Dieses Jahr gab es auch wieder richtige Rennen in vielen Städten weltweit, u.a. in München. Da wir jedoch an dem Datum im Sylt-Urlaub sind, hab ich mich nur für den AppRun angemeldet. In München sind es bestimmt auch wieder viele Leute und da ist das Gedränge unvermeidbar.
Samstag früh sind wir am Flughafen Sylt angekommen und nach dem Ausflug an die Südspitze bei Hörnum haben wir das Appartement am späten Nachmittag bezogen. Kurz auspacken und dann zum Essen nach Westerland. Es gab eine „kleine Pizza“ in der L’Osteria. Kurz vor Mitternacht waren wir zurück und fielen todmüde ins Bett. Da ich keine Mütze aufhatte, war ich am ersten Urlaubstag schon krebsrot.
Nach einem langen und guten Schlaf sind wir Sonntag früh aufgestanden, haben ausgiebig gefrühstückt und sind gleich mal zum Hauptstrand von Wenningstedt, um ein paar Bilder zu schießen. Gegen Mittag dann zurück ins Zimmer, umziehen und die Laufutensilien herrichten. Die App gestartet und noch funktionierte alles ganz gut.
Um kurz vor 13 Uhr, dem weltweiten Startzeitpunkt, sind wir dann zum Startpunkt am Strandzugang. Die Leute schauten mich komisch an, weil ich so komisch angezogen und mit Startnummer ausgerüstet war. Noch ein kurzes Fotoshooting vor dem Startschuss.
3, 2, 1 – los geht’s. Moin Moin. Ich hatte die Streckennavigation für die von mir selbst erstellte Strecke auch noch gestartet. Neben dem Restaurant „Münchner Hahn“ bog ich gleich zum Dorfteich von Wenningstedt ab, um den ich an der Friesenkirche vorbeilief. Auf dem idyllischen Dorfteich waren zahlreiche Wildgänse und als ich wieder aus dem Areal rauslief, musste ich kurz anhalten, um nicht von den abfliegenden Wildgänsen ausgeknockt zu werden: Rechts vor links. Weiter gehts auf dem Radweg in Richtung Westerland. Aus einer Seitenstraße kamen zwei Autos raus und ich schlich mich zwischen die beiden durch. Kurze Zeit später überholte die Frau in dem Mercedes-SUV mich mit heruntergelassener Scheibe und rief mir rüber „Rechts vor links“. Gilt aus meiner Sicht nicht für „Dumme Gänse“.
Da die Navigation mit der Garmin-Uhr sehr klein ist, hab ich mich gleich mal verlaufen und kam in Westerland am Flughafen raus. Ich entschied mich, wieder zurück zu laufen, um dann die Straße L24 über die Brücke zu queren: „Auf der richtigen Strecke“ zeigte die Uhr wieder an.
Mit leicht von hinten kommendem Wind ging es durch die Heide am Golfplatz vorbei nach Braderup einmal quer über die Insel. Es waren sehr viele Hochleistungssportler beim Sporteln. In Braderup ging es dann direkt ans Wasser – im wahrsten Sinne des Wortes.
Leider kann man bei der Streckenplanung nicht so genau erkennen, um welche Art von Strecke es sich handelt. Zunächst war es ein guter Trail, dann wurde der Sand immer heftiger und so lief ich etwas direkt am festen Strand entlang. Auf der Karte sah es so aus, als wenn ich übers Wasser gelaufen wäre. An der Segelschule stapfte ich durch den tiefen Sand auf festeres Terrain. Aber in den Schuhen fühlte ich schon ziemlich viel Sand – naja, Fusspeeling.
Auf dem Radweg ging es erst nach Munkmarsch und weiter stetig bergauf mit Rückenwind an der Kirche „St. Severin von 1216“ vorbei. Bei Keitum hatte ich km 12 erreicht und erstmals auf der Uhr geschaut, wo das Catcher Car liegt. Die Prognose war hier, dass ich ca. 26 km schaffen könnte. Leider funktionierte die Durchsage über die App nicht.
Bei Keitum ging es auf dem Radweg in Richtung Westerland. Es kamen vier Kilometer geradeaus mit heftigem Gegenwind. Ich musste schon richtig kämpfen, aber es lief weiterhin ganz gut. Im Gegensatz zur Münchner Gegend liegen hier im Straßengraben keine Augustiner-Flaschen sondern Sektflaschen. Auf der Hälfte der Strecke bei Tinnum lag ein großes Industriegebiet mit einem „Sansibar Store“. Der Aldi hatte auch am Sonntag offen – die armen Sylter müssen ja auch was essen.
In Westerland lief ich auf den Radwegen nicht auf der Strandpromenade (wie geplant), sondern wieder zum Flughafen, von wo ich auf dem Radweg in Richtung List rannte. Da ich noch nicht vom Catcher Car eingeholt wurde, bin ich an Wenningstedt vorbei Richtung Kampen gelaufen. Da begegnete mir auch mal ein Jogger – Radfahrer waren zahlreich unterwegs.
Auf der Höhe des Leuchtturm „Langer Christian“ bog ich zum Campingplatz ab und lief wieder zum Dorfteich, den ich diesmal komplett umrundete. Naja, so groß ist er auch wieder nicht.
Anschließend ging es zum Appartement. Kurz vorher klappte die Verbindung zur App wieder – das CatcherCar, war 1 km hinter mir. Ich lief also nochmal eine Runde durch den Ort und nach auf der Uhr 24,06 km wurde ich vom Catcher Car eingeholt.
Ich war sehr zufrieden, da ich letztes Jahr ja nicht mal die Halbmarathon-Strecke geschafft habe. Außerdem war die Strecke für mich völlig fremd und auch sehr unbekanntes Terrain. Auf dem Weg zur Unterkunft fragte mich eine Frau, was das für ein Rennen ist. Ich sagte ihr, dass es ein Spendenlauf für diejenigen ist, die nicht mehr laufen können (nein, nicht für die Porsche-Fahrer: Das sind die, die nicht mehr laufen wollen).
Nach dem Duschen kam bald auch Michaela zurück. Sie war beim „Langen Christian“ und der „Dün(n)e Uwe“ 😉 Zum Kaffee gab es erstmal Schweinsohren und gleich noch ein Franzbrötchen. Lecker.
Am Montag kam auch die Urkunde vom Veranstalter.