24.06.2018: Von München nach Berlin

Fast genau einen Monat nach dem Rennsteiglauf und nach zwei Wochen AllInclusive-Urlaub in Ägypten bei herrlichstem Essen (naja, a bisserl wenig Schweinefleisch) stand wieder der Münchner SportScheck-Halbmarathon an. Wir sind ja erst letzte Woche aus dem heißen Ägypten zurückgekommen. Die Wetterumstellung hat mich schon etwas mitgenommen und ich fühlte mich die ganze Woche nicht ganz topfit. Auch die drei Laufeinheiten diese Woche waren sehr ernüchternd, teilweise mit langen Gehpausen.

Für Sonntag hatte der Wetterbericht kühles aber trockenes Wetter vorhergesagt. Am Donnerstag nach der Arbeit noch den Starterbeutel abgeholt. Das diesjährige Laufshirt ist sehr schwarz – mit dem Aufdruck „RUN MUC“. Wenn Deutschland gestern bei der WM ausgeschieden wäre, hätte die Bildzeitung sicherlich einen passenden Titel gehabt: „Trauerzug durch München“. Glücklicherweise hatte ich die Grösse M angegeben, was bei dem diesjährigen Ausstatter Under Armour selbst für mich sehr groß ausfiel.

Da ich am Dienstag und Mittwoch mit den Kinvara 9 einige Probleme in der Achillessehne hatte, bin ich am Freitag nochmal kurz mit den Asics DynaFlyte gelaufen. Aber richtig sicher über die Laufschuhauswahl war ich mir am Samstag Abend noch nicht, zumal auch die Mizuno ganz gut wären. Blöd, wenn man keine Auswahl hat.

Asics DynaFlyte

Am Samstag noch mitfiebern beim WM-Spiel Deutschland gegen Schweden – der Puls ging in der Nachspielzeit sogar auf 89 bps hoch – fast wie beim Laufen.

Da der Start in München um 8:00 Uhr ist und ich mit Stefan und einem Bekannten von ihm für 7:30 Uhr verabredet hatte, musste ich früh raus. Von Gernlinden fährt keine S-Bahn zu den Zeiten, deshalb alternativ mit der S4 von Eichenau.

Letztes Jahr bin ich ja zum Marienplatz gefahren und musste dort ewig auf die U-Bahn warten. Deshalb diesmal schon im Stachus raus, 1 Euro bei Mister Clean investiert und mit der U4 zum Odeonsplatz. War aber auch nicht optimal, weil ich dort ziemlich weit laufen musste.

Da rauchts

Auf der Straße noch kurz umziehen und dann sah ich Stefan und Markus schon – musste aber erst noch den Starterbeutel los werden an der langen Schlange.

Vor dem Start am Siegestor

Wir trafen uns am Riesen-Erdinger-Glas und gingen dann gemütlich zu unserem Startblock. Wir reihten uns bei ziemlich am Anfang von Block B ein. Kurz noch die Schuhe schnüren und den Zeitmesschip anbringen. Über die Lautsprecher hört man Anna oder Lisa Hahner – die deutschen Top-Laufzwillinge. Ich kann die beiden weder vom Aussehen noch von der Stimme her unterscheiden. Vor lauter Quaseln hab ich den Startschuss gar nicht mitbekommen. An uns schlichen sich immer mehr Läufer vorbei und schmuggelten sich in Startblock A ein. Stefan und ich machten es genauso, Markus blieb in Startblock B.

Seit letztem Jahr ist der Start für den Sportscheck-Halbmarathon ja nicht mehr am Marienplatz sondern auf der Ludwigstraße. Das ist viel angenehmer und es gibt am Start kein Gedränge mehr. Es lief ganz gut bis zum Odeonsplatz und dann ging es durch den Tunnel in den Englischen Garten. Es war kühl und ein leichtes Windchen wehte. Wir waren die ersten Kilometer konstant leicht unter 5 Minuten pro Kilometer, was ja unser Ziel war. Knapp unter 1:45 Stunden hatten wir uns vorgenommen.

An der ersten Verpflegungsstation einen Becher Wasser und weiter geht die gute Fahrt. Entlang der Isar dann hoch zum östlichsten Punkt der Strecke und dann ging es im Zickzack durch den Englischen Garten bis hoch zum Aumeister. Bei der zweiten Verpflegungsstation dann auch eine halbe Banane und Stefan bog in die Büsche ab. Erst wartete ich, lief aber dann langsam wieder weiter, um nicht zu stark abzukühlen. Stefan holte mich wieder ein und dann kamen wir schnell wieder in unser 5er-Schnitt-Tempo.

Es ging nun wieder zurück zum Kleinhesseloher See. Schön war, dass sich dort Heute ganz viele Schwäne und Gänse tummelten. Teilweise gab es sogar Streckenquerungen von Gänsen. Bei der letzten größeren Verpflegungsstation nahmen wir noch etwas zu trinken und essen mit und weiter gehts dem Ziel entgegen. Da dieses Jahr für die letzten 1,6 Kilometer eine eigene Wertung – die Strava-Meile – eingeführt wurde, wollten wir bis dahin gemeinsam laufen und dann im Schlussspurt nochmal Alles geben.

Als wir den Punkt erreichten (dachte ich zumindest) verabschiedete ich mich von Stefan und legte nochmal richtig los. Dann nach etwa 400 – 500 Metern kam ein Schild, dass auf den Start der „Strava-Meile“ hindeutete. Super, zu früh losgelaufen. Das halt ich nicht durch, einen Endspurt über 2 Kilometer. Mal schauen und Zähne zusammenbeißen.

Den ersten Kilometer dann mit einem Schnitt von 4:12 min/km geschafft und dann ging es wieder durch den Tunnel auf den Odeonsplatz. Ich konnte viele Läufer überholen und bin glaub ich, nicht großartig überholt worden. Am Hofgarten dann auf die Ludwigsstraße und dann hatte ich das Ziel endlich vor Augen. Hier waren auch links und rechts der Strecke viele Zuschauer, aber Stimmung kommt halt in München nie auf.

Die letzten Meter dann durch die Menschenmenge und schauen, dass ich ein schönes Zielfoto bekomme. Letztes Jahr gab es ja leider keines, da es beim Zieleinlauf geregnet hatte. Dieses Jahr kam sogar die Sonne immer wieder heraus. Und dann nach 1:42:11 die Stoppuhr gedrückt.

Das war etwas schneller als letztes Jahr und ich war total zufrieden, da ich nicht mit so einer tollen Zeit gerechnet hatte.

Kurze Zeit später kam dann Stefan ins Ziel und wir gingen erstmal gemütlich zu den Verpflegungsständen. Die Laugenstangen sind sehr gut und dann sah Stefan auch Markus wieder. Er war auch 1:42 Stunden gelaufen und wir hätten so auch gut zu Dritt laufen können. Naja, vielleicht nächstes Jahr.

Stay hungry (doofes Motto)
Run 4 Meat (mein Motto)

Nach der Finisher-Medaille ging es dann zum Erdinger-Stand, um dort gleich zwei Becher Alkoholfreies trinken zu können.

Feierabend

Richtiges Bier kommt dann am Abend. Da es mir doch etwas kühl wurde, verabschiedete ich mich von meinen Lauf-Buddies und holte meinen Kleiderbeutel ab. In der Umkleide dann die trockenen, warmen Sachen angezogen, noch kurz aufs Dixie und dann noch für die Wegzehrung ein Alkoholfreies mitnehmen. Nachdem die U-Bahn gleich kam schaute ich auf der App nach, welche S-Bahn-Linie nach Eichenau fährt. Am Marienplatz sah ich dann unten an der Treppe, dass meine S4 in 1 Minute kommt. Statt die Rolltreppe zu nehmen sprintete ich die normale Treppe hoch und dann fuhr auch gleich die S4 ein. Sonst hätte ich 20 Minuten warten müssen.

Alles in allem hat Heute alles super geklappt und der Start in die Vorbereitung zum Berlin-Marathon hat erfolgreich begonnen. In zwölf Wochen ist es so weit und Stefan und ich können hoffentlich diesen Erfolg wiederholen.

3 Kommentare zu „24.06.2018: Von München nach Berlin“

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