Anmeldung
Aufgrund des schönen Wetters bin ich schon kurz nach der Rückkehr aus Berlin wieder in die Laufschuhe geschlüpft und hab ein paar lockere Einheiten absolviert. Es lief ganz gut.
Da mich die Zeit von Berlin sehr genervt hat (die 49 Sekunden) dachte ich, da geht noch was, und ich konnte es mir mittlerweile vorstellen evtl. gleich noch in München teilzunehmen. Der Trainingsaufwand in diesem extrem heißen Sommer musste sich ja gelohnt haben.
Am Freitag sollte ich ja Michaelas‘ Papa auf der Marathonmesse abholen und bin ja dann eh schon in der Olympiahalle. Deshalb beschloss ich am Freitag Mittag nach der Arbeit, dass ich mich nachmelde – für 99 Euro. Als ich mich ins erholsame Wochenende verabschiedete, sagte ich zu meinem Chef, dass ich mich gleich noch anmelde und erntete erstaunte Blicke. Angekommen in der Olympiahalle ging alles ganz schnell. Ganz anders als zwei Wochen vorher in Berlin. Viel weniger Betrieb.
Das Wetter war auch total regnerisch – doch wahrscheinlich kein Regen am Sonntag prophezeite die Vorhersage. Bei meiner Familie erntete ich totales Unverständnis. Einzig meine Cousine Gitti fands eine gute Idee. Gut, meinem Vater hab ich es gar nicht erzählt – sonst hätte er mich gleich einweisen lassen. Am Samstag ein ganz normaler Arbeitstag in der Metzgerei und dann lecker Spaghettiessen bei Micha am Abend.
Trainingsplan
Kein besonderes Ziel – Hauptsache gesund durchkommen und „etwas“ (mind. 50 Sekunden) schneller als in Berlin.
Anreise
Am Sonntag früh sind wir dann zu Michas Wohnung gefahren, in der ihr Papa übernachtet hatte. Mittlerweile hat es auch zu regnen aufgehört. Nach dem Frühstück hat sie uns zum Olympiapark gebracht und wir sind dann zum Olympiastadion gegangen.
Hotel
Kam mir bekannt vor, da Heimschläfer. Keine kurzfristigen Umzüge oder Lärmbelästigungen.
Sightseeing
brauchts in Minga ned
Startnummer
Kurz vor dem Lauf
Nach dem endgültigen Umziehen ging es dann in die Halle, da es doch sehr kalt war. Auf dem Weg dahin hab ich noch meinen Studienkollegen Thorsten getroffen, der in einer Staffel mitlief. Drinnen war es angenehmer und kurz vor dem Start sind wir erst in unsere Startblöcke. Als Nachmelder musste ich im letzten Block bleiben. Es war aber kein Gedränge wie in Berlin. Alles übersichtlicher.
Der Lauf
Kurz nachdem die ersten Starter los gelaufen waren, kammen wir auch in Bewegung. So konnte ich noch mit Thorsten quatschen. Und dann ging es los – diesmal mit Walkman. Der erste km am Olympiapark war etwas langsam, da es an einigen Stellen doch ziemlich eng wurde.
Dann auf dem Weg zum Englischen Garten hab ich ein – viel zu hohes – Tempo gefunden. Durch den Englischen Garten an diesem feuchten Herbstmorgen zu laufen war sehr idyllisch. Es war auch viel entspannter als beim Sportscheck Lauf. Nach ca 15km war der Englische Garten hinter uns.
Beim Halbmarathon in der Richard-Strauß-Str. hab ich gesehen, dass ich mit unter 1:55 viel zu schnell angelaufen war. So suchte ich noch kurz ein Dixie auf. Anschließend ging es wieder Richtung Innenstadt – vorbei u.a. an der Schrannenhalle zum Sendlinger Tor. Ab da feuerten uns dann mal wesentlich mehr Zuschauer an. Frenetischer Jubel am Marienplatz und dann vorbei am historischen Stadtkern in die Maxvorstadt mit seinen alten Prachtbauten.
Die 3. Staffelwechselzone war diesmal separat und nicht wie am Anfang an der engsten Stelle. Ganz toll, weil mit Gegenverkehr, war der Abschnitt zum Karlsplatz. Auf diesem war eine Bühne aufgebaut, da am Abend ein Konzert für die Flüchtlingshelfer war. Gerade hatte eine Band ihren Soundcheck – leider nicht Grönemeyer.
Langsam merkte ich Achillessehne und Oberschenkel immer mehr und hatte Angst einen Krampf zu bekommen. Hab deshalb noch ein Gel genommen und einen Gang herausgenommen. Nach der Innenstadt ging es über Leopoldstraße und Franz-Joseph-Straße zum Olympiapark. Die Zeit könnte traumhaft werden. Am Eingang zum Gelände hab ich zwei Bloggerinnen getroffen, die schon auf dem Heimweg von der Staffel waren. Leicht ging es noch die Parkharfe hoch (man merkt nun jeden Höhenzentimeter) und dann leicht abschüssig zum Marathontor. Kurz davor sah ich Micha und hab kurz angehalten, um ihr ein Bussi zu geben. Die Frau neben ihr meinte, „der muss ja Zeit haben“.
Durch das Marathontor am Olympiastadion war ein Erlebnis – Discobeleuchtung und dann noch 300m auf der Laufbahn.
Ich gab alles und erreichte völlig erschöpft das Ziel in 3:53:28 – mehr als 8 Minuten schneller als 2 Wochen vorher in Berlin.
Nach dem Lauf
Als wir die Medaillen umgehängt bekammen wollte ich lieber die mit dem orangen statt pinken Bändchen. Die Frau sagte: „Wenn Ihnen die Halbmarathon-Medaille reicht?“. Nee, dann doch lieber pink. Nach 1-2 Bier (Schneider Weisse – ganz Ok) und Brezen musste ich wieder zur Umkleide. Die Stufen im Olympiastadion sind der Horror. Gottseidank kann man sich am Geländer festhalten. Dann den Kleidersack holen und umziehen.
Das Wetter war auch wirklich schön geworden und ich hatte sogar einen leichten Sonnenbrand. Zuhause angekommen gab es dann das wohlverdiente Muskel-Aktiv Bad. Am Abend dann noch leckere Weisswürst von meinem Sponsor und alkoholhaltiges Bier.
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